Im Rahmen unseres Seminarfachkursthemas „Kultur in Krisenzeiten“ haben wir uns weiterhin mit den Auswirkungen des Coronavirus auf Kulturschaffende in Oldenburg beschäftigt und sind glücklich, dass persönliche Gespräche im Kolleg möglich waren, was in dieser Zeit nicht selbstverständlich ist.
Stephan Keten, Tanzlehrer und Eigentümer der Tanzschule „Salsa Oldenburg“, ist auch von den Shutdowns betroffen: Bis auf kleinere Veranstaltungen im Sommer 2020 musste seine Tanzschule schließen. Zwar habe er dadurch mehr Zeit, fühle sich jedoch aufgrund der Ungewissheit belastet. Er beschreibt die Situation als ein Auf und Ab, planerisch komme man nicht mehr hinterher.
Friederike Hansmeier, Sopranistin am Staatstheater Oldenburg, sieht sich als Teil der Kultur – der Frust, nicht mehr auftreten zu können, sei sehr groß. Hoffnung sei das Einzige, was sie diese Zeit überstehen lasse. Digitale Formate sind in beiden Fällen schwer bis gar nicht umsetzbar.
Marc Juschka, einer der Geschäftsführer und Gesellschafter der OVS GmbH, Betreiber der Gastronomie in den Weser-Ems-Hallen und den EWE-Arenen, meint, dass es wichtig sei, präsent zu bleiben, Bestehendes zu hinterfragen und daran zu arbeiten, noch besser zu werden. Für Ihn sei es am schlimmsten, seit einem Jahr nicht mehr Gastgeber sein zu können.
Stephan Keten sagt, dass die Corona-Hilfen leicht zugänglich gewesen seien, jedoch könnten sie aufgrund vielfältiger Bedingungen für die unterschiedlichen Hilfspakete für Verwirrung sorgen. Allerdings sei es schön, dass es solche Hilfen überhaupt gebe.
Friederike Hansmeier hingegen ist aufgrund ihres festen Engagements am Staatstheater nicht auf diese Hilfen angewiesen, sorgt sich aber sehr um ihre Kollegen in der Kulturszene, bei denen durch die Pandemie alles weggebrochen sei.
Marc Juschka versucht seine Mitarbeiter durch gute Laune und positives Denken zu motivieren, allerdings hätten viele gute Leute der Gastronomie bereits den Rücken gekehrt.
Eine Rückkehr zur Normalität in der Kulturszene sieht Stephan Keten noch nicht. Friederike Hansmeier berichtet, dass die Proben im Staatstheater wieder aufgenommen worden seien, um startklar zu sein, wenn alles wieder öffnen dürfe.
Marc Juschka meint, dass es erst 2023 wieder große Veranstaltungen geben werde und hofft, dass es irgendwann wieder so sein wird wie früher.
Foto: Jannik Heuser