Mumbai Love

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  • Beitrag veröffentlicht:21. Juni 2017
  • Beitrags-Kategorie:Allgemein

Zugegebenermaßen ein Spagat: Indien des 21. Jahrhunderts und Georg Büchners Deutschland des 19. Jahrhunderts, und das Ganze in Oldenburg!

Büchners Lustspiel „Leonce und Lena“ bildet die Grundlage für die Inszenierung des Kurses Darstellendes Spiel: Die Handlung wird kurzerhand nach Mumbai verlagert, die Liebenden zu Khan und Sheila, die von ihren Eltern jeweils „gut“ verheiratet werden sollen. Das Entsetzen bei den beiden ist groß, haben sie sich doch noch nie gesehen und sich gerade in den unendlichen Weiten des Internets unsterblich verliebt. Die beiden versuchen, sich gegen die Eltern und deren Vorstellungen von der Ehe, die durchaus von ihren gleichaltrigen Freunden und Verwandten geteilt wird, aufzulehnen, fügen sich aber schließlich doch in die Pläne (für Khan mag dabei das Hochzeitsgeschenk seines Vaters, ein Maserati, eine Rolle gespielt haben). Am großen Tag kommt dann die freudige Überraschung, denn die vorbestimmten Partner erweisen sich als der Traummann bzw. die Traumfrau aus dem Word Wide Web, es wird in Bollywood-Atmosphäre gefeiert und so könnte das Traumpaar glücklich bis an das Ende seiner Tage leben. Aber es kommt doch anders: So tritt Khan in die Fußstapfen seines Vaters und Sheila chattet „fremd“…

Die Adaption zeigt deutlich, dass manche Themen universell sind: Die Suche nach der großen Liebe, nach dem großen Glück, die Idee, sich notfalls den Vorstellungen der Gesellschaft zu verweigern – letztendlich erweist sich alles als Illusion. Vielen Dank an den Kurs Darstellendes Spiel unter der Leitung von Monika Frenking!

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