Samstag. 11 Uhr. -5°C. Unter diesen Umständen erklärten sich die Teilnehmer des „Gartenkurses“ am Oldenburg Kolleg bereit, Quartiere für Fledermäuse auf dem Schulgelände anzubringen.
Durch die Einwirkung des Menschen in die Natur schrumpft der Lebensraum der Fledermaus immer mehr. Einerseits fehlt es den Tieren an Futter (Stichwort Insektensterben). Andererseits fehlt es aber auch schlichtweg an Behausungen. Um dem entgegenzuwirken, wurde in Kooperation mit dem NABU und der Umweltstiftung Weser-Ems das Projekt in die Wege geleitet.
Angekommen in der Schule, traf man sich mit Spezialisten des NABU zuerst in einer lockeren Runde mit Tee und Kaffee zum Aufwärmen – und teils auch zum Wachwerden. Dabei erhielten die Kollegiaten sowohl allgemeine Informationen über die zahlreichen heimischen Arten aus der Gruppe der Handflügler, aber auch über die technischen Details der Quartiere.
Danach ging es dann hoch hinaus. Bäume wurden begutachtet. Leitern angesetzt und Hämmer geschwungen. Insgesamt hängen nun 14 Fledermausquartiere auf dem Schulgelände und geben den Tieren in den kommenden Jahren in den Sommermonaten einen Ort zum Übernachten und zum Aufziehen ihrer Jungtiere. Alle Kästen sind vom NABU kartografiert, die Standorte mit GPS erfasst, so dass Sie künftig auf der „BatMap“ im Internet darüber Aufschluss geben, welche Arten der Fledermaus wie verteilt in unserer Region vorkommen. Zu diesem Zweck werden die Mitglieder der Fledermaus-AG des NABU die Kästen regelmäßig kontrollieren und die Arten bestimmen.
Der „polyvalente Zusatzkurs“ (so heißt er eigentlich), im Schülermund nur „Gartenkurs“ genannt, ist als ein Wahlpflichtkurs Teil des Fächerangebots auf dem Weg zum Abitur und kümmert sich seit über einem Viertel Jahrhundert um die südlichen Grünanlagen der Schule. Ziel des Kurses ist es, einen möglichst naturnahen Garten – und damit möglichst viel Lebensraum für Tiere und Pflanzen – zu schaffen. Diesem Anliegen sind wir an diesem Wochenende ein weiteres Stück näher gekommen.
Colum Thölen